Erstes Halbjahr 2012:
- Programmkredite: Zusagen für Wirtschaftsgebäude, Maschinen und Landkäufe wachsen zweistellig, Förderkredite für erneuerbare Energien unter Vorjahr, Anteil bei rd. 30 %.
- Emissionstätigkeit: zwei Drittel des mittel- und langfristigen Kapitalbedarfs für 2012 bereits gedeckt, Euro wichtigste Währung.
- Ertragsentwicklung: Zinsüberschuss und operatives Ergebnis (HGB und IFRS) gestiegen. IFRS-Bewertungsergebnisse im Plus, aber weiter sehr volatil. Kernkapitalquote 21,2 %, Gesamteigenkapitalquote 27,8 %.
Eine lebhafte Nachfrage nach zinsgünstigen Programmkrediten für die Agrarwirtschaft und eine positive Ertragsentwicklung prägten die Geschäftsentwicklung der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Frankfurt am Main, im ersten Halbjahr 2012. Dies geht aus dem heute veröffentlichten Halbjahresfinanzbericht der Förderbank für die Agrarwirtschaft hervor. Danach konnten in den ersten sechs Monaten des Jahres erneut deutlich mehr Förderkredite für Wirtschaftsgebäude, Maschinen und Landkäufe sowie für Fotovoltaikanlagen zugesagt werden. Aufgrund deutlich niedrigerer Finanzierungen von Biogasanlagen lag das Neugeschäft im Förderbereich Erneuerbare Energien insgesamt jedoch unter dem Vorjahr. Auf erneuerbare Energien entfielen in den ersten sechs Monaten dennoch rd. 30 % des Neugeschäftes im Rahmen der Programmkredite. Wegen der anhaltend günstigen Wirtschaftslage benötigten die Unternehmen zudem nur wenig Liquiditätshilfedarlehen zur Überbrückung von Finanzierungsengpässen. Die zinsgünstigen Programmkredite lagen in den ersten sechs Monaten mit 2,9 Mrd. € rd. 2 % über dem Vorjahr. Der hieraus resultierende Darlehensbestand lag Ende Juni mit 28,1 Mrd. € (26,8 Mrd. €) um 4,9 % (5,7 %) über dem Jahresultimo. Vom gesamten Fördervolumen von 66,6 Mrd. € (66,7 Mrd. €) entfielen 42 % (40 %) auf Programmkredite. „Unsere Fördertätigkeit konzentriert sich immer stärker auf Programmkredite. Mit den Schwerpunkten Land- und Ernährungswirtschaft, Erneuerbare Energien und Ländliche Entwicklung dienen sie der zukunftsorientierten, nachhaltigen und integralen Entwicklung der Agrarwirtschaft und des ländlichen Raums. Wir sorgen damit insbesondere in Zeiten von Finanzmarktverwerfungen für zinsgünstige und stabile Finanzierungsbedingungen im gesamten Agrarsektor", so Horst Reinhardt, für Förderaktivitäten zuständiges Mitglied des Vorstands der Rentenbank.
Ertragsentwicklung positiv
Die anhaltend positive Ertragsentwicklung der Förderbank setzte sich im ersten Halbjahr 2012 fort. Sowohl der Zinsüberschuss als auch das operative Ergebnis konnten an das hohe Niveau des Vorjahres anknüpfen. Die Förderbank weist im HGB-Einzelabschluss einen um rd. 16 % gestiegenen Zwischengewinn von 171,7 Mio. € (147,5 Mio. €) aus.
IFRS-Abschluss: operatives Ergebnis gestiegen, Bewertungsergebnisse im Plus, aber weiter volatil
Das operative Ergebnis nach IFRS stieg im ersten Halbjahr 2012 um 8,9 % auf 156,8 Mio. € (144,0 Mio. €). Das Konzernzwischenergebnis wuchs unter Berücksichtigung des positiven Ergebnisses aus Fair Value- und Hedge-Bewertung um 24,5 % auf 190,7 Mio. € (153,2 Mio. €). Außerdem wurden entsprechend den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS positive Bewertungskorrekturen in Höhe von 277,7 Mio. € (25,2 Mio. €) erfolgsneutral in der Neubewertungsrücklage verbucht. Das Konzerngesamtergebnis, das alle Bewertungskorrekturen berücksichtigt, stieg auf 468,4 Mio. € (178,4 Mio. €). „Die Marktparameter sind nach wie vor sehr volatil und lassen deshalb keine Prognose der Bewertungsergebnisse zu. Teilweise stehen die positiven Bewertungsergebnisse des ersten Halbjahres im Zusammenhang mit den in Vorjahren ausgewiesenen Bewertungsverlusten. Der Anstieg der operativen Zahlen dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte nicht fortsetzen. Dennoch erwarten wir ein Ergebnis leicht über dem Vorjahr", so Hans Bernhardt, für Finanzen zuständiges Vorstandsmitglied der Rentenbank.
Bilanzsumme 81,6 Mrd. €
Mit 81,6 Mrd. € (81,3 Mrd. €) lag die Bilanzsumme (HGB) Ende Juni 2012 leicht über der am Jahresultimo. Insbesondere durch die höhere Nachfrage nach Förderkrediten wuchsen die Forderungen an Kreditinstitute auf der Aktivseite der Bilanz auf 53,5 Mrd. € (51,8 Mrd. €). Der Wertpapierbestand valutierte Ende Juni aufgrund von Fälligkeiten und verhaltenem Neugeschäft mit 23,0 Mrd. € (25,2 Mrd. €).
Verbriefte Verbindlichkeiten 62,6 Mrd. €
Auf der Passivseite der Bilanz bildet der Bestand verbriefter Verbindlichkeiten mit 62,6 Mrd. € (62,8 Mrd. €) den größten Einzelposten. Zur Finanzierung ihres Aktivgeschäfts nahm die Förderbank in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 6,3 Mrd. € (7,5 Mrd. €) mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel auf, darunter 5,6 Mrd. € (4,2 Mrd. €) im Rahmen ihres Euro Medium Term Note-Programms (EMTN). Außerdem platzierte die Förderbank im ersten Halbjahr Kangaroo-Bonds im Gegenwert von 0,7 Mrd. € (1,4 Mrd. €) unter ihrem australischen MTN-Programm. Die wichtigste Emissionswährung in den ersten sechs Monaten war der Euro mit 63,6 % (26,4 %) der Mittelaufnahme, gefolgt vom Australischen Dollar mit einem Anteil von 11,8 % (19,4 %).
Höhere Eigenkapitalquoten
Die bilanziellen Eigenmittel (einschließlich nachrangiger Verbindlichkeiten) beliefen sich am 30.06.2012 auf 3,6 Mrd. € (3,6 Mrd. €). Sowohl die nach der Solvabilitätsverordnung errechnete Gesamteigenkapitalquote als auch die Kernkapitalquote verbesserten sich verglichen mit dem Jahresultimo 2011. Mit 27,8 % (25,7 %) bzw. 21,2 % (16,7 %) lagen diese Kennziffern weiter deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.
Downloads:
Halbjahresfinanzbericht 2012
Kennzahlen erstes Halbjahr 2012
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Juliane Wolff, Tel.: 069/2107-393, Fax: 069/2107-6447, E-Mail an Juliane Wolff
Service:
Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages fördert sie agrarbezogene Vorhaben durch zinsgünstige Finanzierungen, die wettbewerbsneutral über die Hausbanken vergeben werden. Auch die Gewinnverwendung unterliegt dem Förderauftrag. Die Bank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Überwiegend refinanziert sie sich an den internationalen Finanzmärkten. Die Förderbank gehört zu den wenigen Triple-A-Adressen Deutschlands.
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