Das Lieferkettengesetz ist ein Beispiel dafür, wie aktuell durch staatliches Handeln neue Rahmenbedingungen für die Agrar- und Ernährungswirtschaft geschaffen werden. Sie sind Teil der im „Green Deal“ der EU angestrebten Klimaneutralität. Die notwendige Transformation hin zu einem klimaneutralen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ist eine sektorenübergreifende Aufgabe, bei der die Landwirtschaft eine wichtige Rolle einnimmt.
In ihrer Eröffnungsrede am Vorabend zeigte sich die Vorstandsvorsitzende der Edmund Rehwinkel-Stiftung und Sprecherin des Vorstands der Rentenbank, Nikola Steinbock, enttäuscht, dass trotz der großen Herausforderungen für die grüne Branche bisher wenig Greifbares vorzuweisen sei. Sie plädierte deshalb für ein abgestimmtes, strukturiertes und gemeinsames Vorgehen in der Transformation. Steinbock regte dazu ein Zukunftsbild an, das beschreibt, wo die grüne Branche hinwill und wie sie das erreichen kann. Sie sagte: „Mit einem Zukunftsbild könnten wir nicht nur Ziele und Maßnahmen für die grüne Branche definieren, sondern der Gesellschaft gegenüber auch die bedeutende Rolle jenseits der Lebensmittelproduktion vermitteln: beim Klimaschutz, bei der Bewahrung von Biodiversität und vielem anderen mehr.“ Denn trotz aller Bemühungen sei der Blick der Gesellschaft auf die Landwirtschaft weiterhin kritisch, so Nikola Steinbock.
in Thema, dem sich auch Dr. Andreas Möller in seiner Dinner Speech beim Vorabendempfang widmete. Der Leiter Unternehmenskommunikation der TRUMPF Gruppe und Autor des Buches „Zwischen Bullerbü und Tierfabrik“ warf dabei einen scharfen analytischen Blick auf wechselnde Meinungsbilder in Landwirtschaft und Gesellschaft.
Etwa hundert Teilnehmende aus Wissenschaft, Politik, Verbänden und Hausbanken verfolgten den Abendempfang wie auch die wissenschaftliche Tagung und nutzten die Gelegenheit zur angeregten Diskussion mit den Autorinnen und Autoren der geförderten Studien. Moderiert wurde das Symposium vom Chefredakteur der „top agrar“, Matthias Schulze Steinmann.
Die fünf Forschungsarbeiten sind in Band 39 der „Schriftenreihe der Rentenbank“ veröffentlicht. Dieser und frühere Bände können hier kostenlos abgerufen werden.
Hintergrund:
Die Edmund Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank wurde 1974 zur Erinnerung an den früheren Bauernpräsidenten und langjährigen Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Rentenbank ins Leben gerufen. Ziel der Stiftung ist die Förderung von agrarbezogener Wissenschaft und Forschung. Die Stiftung schreibt dazu einmal im Jahr ein aktuelles Schwerpunktthema aus. Interessierte können sich darauf mit einer Projektskizze um Förderung bewerben. Darüber hinaus vergibt die Stiftung Stipendien an Studierende, die ihren Master mit agrar- oder ernährungswissenschaftlichem Schwerpunkt an einer deutschen Hochschule absolvieren. Nähere Informationen unter www.rehwinkel-stiftung.de.